NIKON V1

UND NICHT IMMER NUR DSLR


Eigentlich bin ich ein überzeugter Spiegelreflex-Fotograf. Im Laufe der Jahre habe ich mit einer Reihe von analogen Spiegelreflex-Kameras fotografiert. Eigentlich war ich immer hoch zufrieden und habe deshalb gar keinen triftigen Grund, mich für eine kompakte Systemkamera zu interessieren. Eigentlich. Insgeheim ist es aber so, dass ich mir hin und wieder leichtes Gepäck wünsche. Eine etwas handlichere Kamera, die ich mal eben so mitnehmen kann. Die sicher auch etwas unauffälliger daherkommt. Ich mache mir nichts vor - die unbegrenzten Möglichkeiten einer ausgewachsenen DSLR sind nicht immer gefordert und zu einem ausdrucksstarken Foto gehört mehr als nur die beste Technik.

Als kleine, leichte Alternative haben wir im Ende 2012 eine Nikon V1 mit in den verschneiten Schwarzwald genommen. Wir waren sehr neugierig, wie sich diese neben der Nikon D600 bewährt.


Also, Fabienne, die ja ebenfalls fotografiert, hat sich der V1 mit einem Nikkor F2,8/10mm Pancake angenommen. Meine Fotos hingegen sind mit der > Nikon D600 und Zeiss Makro Planar 50mm f2 entstanden und auf der verlinkten Seite zu sehen.


Viele ambitionierten Fotografen, auch aus dem Nikon-Lager, nehmen das Nikon 1 System wohl nicht ernst. Uns aber haben die Qualitäten der V1 erstaunt. Trotz der Kompaktheit und des relativ kleinen Sensors, besticht die Kamera mit einigen hervorragenden Eigenschaften und Technologien. Der vergleichsweise kleine Sensor entpuppt sich ganz und gar nicht als ein Schwachpunkt des Systems, die Bildqualität überzeugt uns und empfinden wir sogar bis einschließlich ISO 800 als sehr gut. Der Hybrid-Autofokus ist beeindruckend schnell und zuverlässig. Auch die Serienbildgeschwindigkeit ist rekordverdächtig. Dazu passend ein Bildprozessor, der die Bilddaten mit unglaublicher Geschwindigkeit verarbeiten kann.

Da wir von Hause aus lieber mit einem Sucher als über ein Display fotografieren, legen wir Wert auf einen guten Sucher. Und wenn wir auch bislang einen optischen Sucher dem elektronischen Pendant vorziehen, der hochauflösende Sucher der V1 ist ausgezeichnet und liefert ein scharfes und detailreiches Bild. Wenn man bedenkt, dass manch elektronischer Aufstecksucher bei anderen Systemkameras schon einen nicht unbeträchtlichen Preis kosten.

Die V1 bietet neben einem mechanischen, auch einen elektronischen Verschluss, der völlig geräuschlos und damit diskret auslösen kann. Darüber hinaus besteht ein Großteil des Kameragehäuses aus einer Magnesiumlegierung, was auf Robustheit und Langlebigkeit schließen lässt. Im Gegensatz zu einer > Verflossenen besitzen die Bedienknöpfe der V1 vorbildliche Druck- und Einrastpunkte. Wegen der kleineren Sensorgröße sind auch die Objektive - und vor allem das Nikkor F2,8/10mm Pancake - sehr kompakt und leicht, aber auch sehr gut verarbeitet. Höchst angenehm, die Nikon V1 nutzt den gleichen Akku wie die Nikon D600. Das kann sich sehen lassen.


Obwohl es erstaunt, wie weit die Digitaltechnologie vor allem in Systemkameras im letzten Jahrzehnt gekommen ist, so ist es kein Grund, die DSLR zu verkaufen. Auch vor den derzeitigen Preisen für ein Nikon V1 Kit, betrachte ich die Investition als überaus gelungen und ergänzt die DSLR-Ausrüstung vortrefflich. Die beste Kamera ist aber immer noch die, die man dabei hat. Geben wir der V1 eine Chance, große Fotos warten.

 

Und nicht immer nur DSLR

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